Superinflation – Lohnnachschlag – mehr Geld für Sozialleistungsbezieher

Ich freue mich sehr, heute wieder auf der Nürnberger Montagsdemo sprechen zu dürfen. Unser heutiges Thema ist „Superinflation – Lohnnachschlag – mehr Geld für Sozialleistungsbezieher“.

Nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds betrug die Inflationsrate im Jahr 2022 in Deutschland 7,9%.

Aber weshalb steigen die Preise? Nun, wir lassen es zu, dass eine kleine Minderheit an Top-Managern die Preise im Sinne der Erzielung maximaler Gewinne für ihr Unternehmen festsetzt. Wir haben keinen Einfluss auf die Preise bei Edeka, Norma, Aldi und Co.

Das führt dazu, dass viele multinationale Konzerne von der derzeitigen Krise, der Verknappung von Rohstoffen und steigenden Preisen profitieren. Oxfam hat 95 der größten Lebensmittel- und Energieunternehmen untersucht und festgestellt, dass diese ihre Gewinne im Jahr 2022 im Vergleich zu den Vorjahren um 256 Prozent erhöhen konnten. Das bedeutet einen Profit von 306 Milliarden US-Dollar. Diese Summe wurde größtenteils nicht investiert, sondern zu 84% an die Aktionäre ausgeschüttet. Die Reichen werden immer reicher, während die Mehrheit der Menschen leer ausgeht bzw zum Teil auch verarmt.

Wisst ihr, mir hat einmal ein Manager des Caterers „Aramark“, der hier im Fußballstadion aktiv ist, gesagt, dass es ein Ziel ist, die Preise hoch zu halten. Wenn nicht das ganze produzierte Essen verkauft wird, wird es daher weggeworfen anstatt die Preise kurz vor Spielende zu senken.

Top-Manager wissen aber auch: Wenn man das Angebot an Waren und Dienstleistungen reduziert, kann man die Preise erhöhen. Wenn man dann noch in der Lage ist, die Konkurrenz auszuschalten, dann macht man dauerhaft Extraprofite. Man kann das auch Raubpreis nennen. Das ist der Grund, warum Konzerne Wege gefunden haben, das Angebot an Waren künstlich knapp zu halten.

Wie machen sie das?

Das erste Stichwort ist „Markentreue“. Es wird ein Haufen Geld für Werbung ausgegeben, mit dem Ziel, uns zu suggerieren, dass die spezifische Ware etwas besonderes ist und sich von den gleichen Waren anderer Produzenten unterscheidet, obwohl es keinen nennenswerten Unterschied gibt. Die Leute werden also sagen: Lass uns nur diese teuere Marke kaufen, weil sie etwas besonderes ist.

Oder wisst ihr, dass Großbauern manchmal die Regierung bei Regelungen unterstützen, die die Bauern zwingen, teuere Maschinen anzuschaffen, die sich Klein- und Mittelbauern nicht leisten können? Auf diese Weise können sich Großbauern der lästigen Konkurrenz der Klein- und Mittelbauern entledigen und zB das Angebot an Milch senken. So geschehen in den USA.

Das Gleiche ist es mit den angeblich unterbrochenen Lieferketten. Ein Top-Manager behauptet, es gäbe aufgrund COVID Probleme mit der Belieferung seines Konzerns mit Material, das für die Produktion gebraucht wird. Das gibt vielen anderen Unternehmen die Möglichkeit, die selbe Ausrede zu benutzen, um die Preise zu erhöhen. Dazu muss man wissen, dass jedes Unternehmen einen Manager hat, der für Einkauf bzw Nachschub zuständig ist. Also, immer wenn ihr von unterbrochenen Lieferketten hört, solltet ihr hellhörig werden: Ihr werdet wahrscheinlich ausgeschmiert.

Oder die Firmen bilden ein Kartell und sprechen Angebotsmenge und Preise ab, wie es die OPEC tut. Und von den sprunghaft gestiegenen Energiepreisen können wir doch alle ein Lied singen.

Aber wie können wir zurückschlagen? Indem wir uns in einer Gewerkschaft organisieren und für höhere Löhne kämpfen. Notfalls auch durch einen selbst organisierten Streik für einen Lohnnachschlag. Für einen Mindestlohn von €15,00 und eine sofortige Erhöhung des Bürgergelds um €200,00!

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